Ausgangslage
Im Jahr 2024 verletzten sich auf Schweizer Strassen 633 Velofahrerinnen und Velofahrer schwer und 20 tödlich. Zwischen 2015 und 2024 schwankte die Zahl der schweren Personenschäden von Jahr zu Jahr, sank aber seit 2015 insgesamt um einen Viertel.
Zum Vergleich: Im PW und zu Fuss ist in den letzten 10 Jahren ein ähnlich starker Rückgang der schweren Personenschäden zu verzeichnen, bei E-Bike-Fahrerinnen und E-Bike-Fahrern hingegen ein starker Anstieg.
Unfallgeschehen
Insgesamt werden in der Schweiz jedes Jahr rund 3900 Personen im Strassenverkehr schwer verletzt und 230 getötet. 20 % der Schwerverletzten und 10 % der Getöteten sind mit dem Velo unterwegs.
Unfall- und Verletzungsrisiko
Schwere Velounfälle sind zwar nach den Motorradunfällen die zweithäufigsten, die Letalität ist jedoch bei diesen Unfällen am niedrigsten, wenn man alle Mobilitätsformen betrachtet: Von 10 000 verletzten Velofahrenden sterben etwa 70.
Das Risiko, schwer zu verunfallen, ist beim Velofahren geringer als beim
Motorradfahren oder beim Fahren mit dem E-Bike, aber höher als beim Autofahren oder zu Fuss. Beim E-Bike ist das Risiko pro gefahrenen Kilometer mehr als doppelt so hoch, beim Motorrad sogar fast dreimal so hoch wie beim Velofahren.
Unfallmerkmale
Schwere Velounfälle weisen u. a. folgende Merkmale auf:
- Fast alle schwer verletzten und getöteten Velofahrenden sind Lenkerinnen und Lenker, kaum Mitfahrerinnen und Mitfahrer (z. B. Kinder in Kindersitzen oder in Anhängern).
- 7 von 10 schwer verletzten und getöteten Velofahrenden sind Männer.
- Drei Viertel der schweren Velounfälle passieren innerorts.
- Schwere Schleuder- und Selbstunfälle sind etwas häufiger als schwere Kollisionen.
- 8 von 10 schweren Velounfällen passieren bei Tageslicht, 7 von 10 an Werktagen.
Unfalltypen und Unfallursachen
Unaufmerksamkeit und Ablenkung ist die häufigste Hauptursache bei schweren Schleuder- und Selbstunfällen von Velofahrenden, gefolgt von Alkohol, Geschwindigkeit sowie Fahrzeugbedienung. Bei jedem fünften schweren Unfall ist Unaufmerksamkeit und Ablenkung die Hauptursache, bei jedem sechsten ist es Alkohol.
Mehr als die Hälfte der schweren Velokollisionen sind auf Vortrittsmissachtungen zurückzuführen.
Quellen
- ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
- BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes
- ARE/BFS: Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV) – Alle fünf Jahre durchgeführte telefonische Befragung zum Mobilitätsverhalten einer repräsentativen Stichprobe von zurzeit rund 55 000 Haushalten