Ausgangslage
Im Jahr 2024 verletzten sich auf Schweizer Strassen 684 Insassinnen und Insassen von Personenwagen schwer und 81 tödlich. Zwischen 2015 und 2024 ist die Zahl der schweren Personenschäden bei den PW-Insassinnen und PW-Insassen um ein Fünftel zurückgegangen – trotz eines zwischenzeitlichen Anstiegs in den Jahren 2021 und 2022.
Unfallgeschehen
Insgesamt werden in der Schweiz jedes Jahr rund 3900 Personen im Strassenverkehr schwer verletzt und 230 getötet. Ein Sechstel der Schwerverletzten und ein Drittel der Getöteten sind Insassinnen und Insassen von Personenwagen.
Unfall- und Verletzungsrisiko
Schwere PW-Unfälle stehen zusammen mit den Velounfällen nach den Motorradunfällen an zweiter Stelle, obwohl der Personenwagen das mit Abstand häufigste Verkehrsmittel ist. Die Letalität bei PW-Unfällen ist ähnlich tief wie bei den Velounfällen: von 10 000 verletzten PW-Insassinnen und PW-Insassen sterben rund 80.
Das Risiko, schwer zu verunfallen, ist für Insassinnen und Insassen von Personenwagen deutlich geringer als für alle anderen Mobilitätsformen. Für Fussgängerinnen und Fussgänger ist das Risiko pro zurückgelegten Kilometer etwa 8-mal höher, für Motorradfahrende sogar über 80-mal.
Unfallmerkmale
Schwere PW-Unfälle weisen u. a. folgende Merkmale auf:
- Drei Viertel der schwer verletzten und getöteten PW-Insassinnen und -Insassen sind Lenkende, ein Viertel Mitfahrerinnen und Mitfahrer.
- 6 von 10 schwer verletzten und getöteten PW-Insassinnen und -Insassen sind Männer.
- Etwas mehr als die Hälfte der schweren PW-Unfälle passiert ausserorts, rund 30 % innerorts und rund 15 % auf Autobahnen.
- Schwere Schleuder- und Selbstunfälle sind etwas häufiger als schwere Kollisionen.
- 6 von 10 schweren PW-Unfällen passieren bei Tageslicht. Der Anteil schwerer Unfälle in der Nacht ist an Wochenenden erhöht.
Unfalltypen und Unfallursachen
Die Hauptursachen bei den Schleuder- und Selbstunfällen von Personenwagen sind die nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit, gefolgt von Alkoholkonsum. Jeweils ein Viertel der Unfälle ist auf diese Hauptursachen zurückzuführen. Bei etwa jedem zehnten schweren Schleuder- und Selbstunfall ist Unaufmerksamkeit und Ablenkung die Hauptursache.
Schwere Kollisionen sind häufig auf Vortrittsmissachtungen sowie Unaufmerksamkeit und Ablenkung zurückzuführen. Bei jeder fünften schweren PW-Kollision ist Vortrittsmissachtung die Hauptursache, bei jeder sechsten Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie bei jeweils fast jeder zehnten Kollision Geschwindigkeit und Alkohol.
Quellen
- ASTRA: Strassenverkehrsunfälle (SVU) – Vollerhebung aller polizeilich registrierten Strassenverkehrsunfälle
- BFS: Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) – Gesamtschweizerische Erhebung aus Personenregistern der Gemeinden, Kantone und des Bundes
- ARE/BFS: Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV) – Alle fünf Jahre durchgeführte telefonische Befragung zum Mobilitätsverhalten einer repräsentativen Stichprobe von zurzeit rund 55 000 Haushalten